Grüne debattieren über die Digitalisierung unserer Lebenswelt

Digitalisierung passiert nicht einfach, sondern wir gestalten sie – deshalb luden die Grünen Luzern ihre Mitglieder am Samstag, 21. April 2018 ein, das Thema vertieft zu diskutieren und Positionen abzustecken. Der Grüne Nationalrat Balthasar Glättli und der HSLU-Professor Georges Grivas beleuchteten in ihren Referaten gegenüber den zahlreichen Zuhörenden das Thema Digitalisierung aus ganz verschiedenen Perspektiven, ehe die Grünen angeregt über die Digitalisierung in verschiedenen Bereichen diskutierten.

Professor Georges Grivas von der HSLU – Informatik erklärte, welche Herausforderungen die konstante Überprüfung des Geschäftsmodells für Unternehmen mit sich bringt. Er verwies auf regionale Firmen wie Schindler, die sich durch besonders innovative Anpassungsstrategien auszeichnen und fragte: «Warum könnte das nächste Start-Up, das grosse Unternehmen herausfordert, nicht auch aus der Schweiz kommen?» Nationalrat Balthasar Glättli, der führende Netzpolitiker der Schweiz, erinnerte danach an die libertären und revolutionären Anfangstage des Internets, ehe er auf die Verantwortung der Politik und der Gesellschaft in der Abschätzung von technologischem Fortschritt erinnerte. Er lenkte den Blick auf politische Fragen der Digitalisierungsprozesse: «Es geht immer darum, zu Fragen: Wer macht die Regeln, wer hat die Macht?» Aus grüner Sicht ist klar: Politik und Gesellschaft stehen in der Verantwortung, die Spielregeln festzulegen, wie neue Technologien eingesetzt werden. Gerade die jüngsten Kontroversen rund um Facebook haben gezeigt, dass Daten in die Hände der Individuen gehören, nicht in diejenigen von Privaten.

Danach waren die Anwesenden am Zug: Kritisch diskutierten sie Digitalisierungsprozesse in so verschiedenen Bereichen wie der Arbeitswelt, dem politischen Marketing, der Care-Arbeit und dem Stadtleben. Aufgrund dieser Positionsbezüge werden die Grünen die

Themenführerschaft im Bereich Digitalisierung- unter anderem verwirklicht die Stadt Luzern auf Grüne Initiative hin eine digitale Strategie und ein Smart-City-Konzept – ausbauen und Digitalisierungsthemen in die politische Öffentlichkeit tragen. Sie werden sich dank einer progressiven Digitalisierungspolitik dafür einsetzen, dass neue technologische Entwicklungen die Lebensqualität der Luzernerinnen und Luzerner verbessern und nicht nur die Gewinne von Grossunternehmen vergrössern – gerade deshalb soll der Kanton Digitalisierungsprozesse aktiv angehen, wie die Grüne Fraktion in einem vor kurzem eingereichten Vorstoss fordert. Start-Ups und Plattformen sollen das lokale Wirtschaftsleben mit neuen Ideen auffrischen und nicht durch ausländische Konzerne erdrückt werden. Dank ihren Prinzipien eines starken Datenschutzes und der angestrebten Datensouveränität für alle Einwohnerinnen und Einwohner beugt Grüne Politik den Risiken der Digitalisierung vor.

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